Ersatzpaddel-Halterung im Heckkeil

Hier geht es darum wie ein 4-teiliges Ersatzpaddel (in meinem Fall ein Werner Powerhouse) platzsparend und sicher im Schaumstoff Heckkeil eines Wildwasserkajaks verstaut werden kann.

Man könnte das Paddel auch einfach in einem Säckchen irgendwie zwischen die Auftriebskörper klemmen. Oder man baut sich mit ein wenig Baumarktzubehör eine angepasste Halterung für das eigene Boot und Paddel. Der Vorteil dabei ist, das es wohl eher an Ort und Stelle bleibt, selbst wenn das Boot Solo unterwegs ist. Zudem verrutscht es nicht, und landet nicht zwischen Auftriebskörper und Bootshülle und bekommt den ein oder anderen Schlag mit.

Was man dazu braucht:

  • Meterstab und einen Stift zum anzeichnen der Maße
  • Ein Plastikrohr aus dem Baumarkt mit dem Durchmesser des Paddelschaftes (aus der Abteilung für Elektroinstallationen)
  • Messer oder Schleifpapier zum anschärfen des Rohres als „Bohrer“
  • Gummiseil / Expanderseil (4-6mm)
  • PE oder PVC Schlauch aus dem Baumarkt (Der Innendurchmesser sollte min. 2mm größer als der des Gummiseils sein.)

Und so wirds gemacht:

1. Den Heckkeil aus dem Kajak ausbauen.

2. Die Maße der beiden Schaftteile des Paddels seitlich und vorne auf den Heckkeil übertragen. Dabei beachten das beide Teile auch nach Einbau des Heckkeils rausgezogen werden können, nicht das dann später der Sitz im Weg ist.

3. Eine Unterlage suchen die so stark ist wie die verbleibende Wandstärke vom Schaumstoffkeil. In meinem Fall habe ich mir passende Holzreste gesucht.

4. Das Plastikrohr auf eine handliche Länge zurechtsägen und an einer Seite mittels Schleifpapier oder einem Messer anschärfen und am besten noch leichte Zacken (Sägezähne) einschneiden.

5. Mit dem Plastikrohr die Fassungen für die Schaffteile in den Heckkeil bohren. Wichtig dabei: Nicht mit Gewalt oder Druck arbeiten, sonst verzieht sich der Schaumstoff im Inneren, das Plastikrohr verbiegt, und das Loch wird nicht gerade. Im schlimmsten Fall kommt man an der Außenwand irgendwo raus.

6. Als nächstes habe ich immer einen „Eingriff“ quer durch den Schaumstoffblock geschnitten, da die Schäfte ziemlich gut sitzen wenn das Loch exakt passgenau ist. Durch diese „Eingriffe“ kann man dann das Paddel prima schieben, um es aus dem Heckkeil zu bekommen.

7. Um leichte Aussparungen der Blätter in den Schaumstoff zu bekommen habe ich die Umrisse dieser auf den Schaumstoff angezeichnet und nach Augenmaß mit einem scharfen Messer Ausschnitte angefertigt, in denen die Blätter dann satt sitzen.

8. Gehalten werden die Blätter dann von den Gummiseilen, welche durch Löcher im Schaumstoff gezogen werden. Und damit der Schaumstoff nicht einreißt, habe ich durch die Löcher zur Verstärkung noch PE Schlauch gezogen (wie er z.B. oft an der Handschlaufe des Wurfsacks verwendet wird (gibts auch im Baumarkt)

9. Wenn dann alles passt und sitzt muss nur noch das Boot wieder zusammengebaut werden.

Das Paddel kann nun auch dauerhaft im Bootsheck bleiben, da man, gerade wenn die Auftriebskörper gut gefüllt sind, auch keine Angst haben muss es beim Transport zu verlieren.

Ein Argument gegen diese Art der Paddelbefestigung könnte sein, dass der Heckkeil an Stabilität verliert. Da jedoch die Paddelschäfte den herausgenommen Schaumstoff ersetzen, verbleiben nur noch die nicht sehr tiefen Einschnitte seitlich. Meiner Meinung nach zu verschmerzen (Muss aber jeder für sich entscheiden. Die Stärke des Heckkeils ist natürlich auch maßgeblich hierfür). Mehr als nötig sollte man aber natürlich nicht aus dem Schaumstoff herausschneiden.